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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 365 mal aufgerufen
 Kluengel
Dreigestirn Offline



Beiträge: 69

28.07.2010 21:29
Loveparade 2010 Antworten

Chaos in Duisburg, Loveparade endete mit 21 Toten und über 500 Verletzten.

Heute, 28.07.10, 5 Tage nach dem fahrlässigen Unglück, 3 Tage vor der Trauerfeier, muss man sagen, es ist beschämend und ein Trauerspiel, was sich hier präsentiert.

Da ist ein Millionär namens Schaller, einer der kein Risiko scheut wenn es darum geht Millionen zu scheffeln,- ein OB von Duisburg mit Namen Sauerland, der in der Öffentlichkeit glänzen will, mit aller Macht,- da ist die Polizei Duisburg, naiv und überfordert.

Bereits im Vorfeld haben Kritiker vor dieser Veranstaltung gewarnt. Mindestens 500.000 Raver auf ein Gelände zu lassen, welches ohne ausreichender Fluchtwege ist, nur für 250.000 Gäste zugelassen, das ist ein fahrlässiges Unternehmen.

Schaller und Sauerland haben alle Warnungen in den Wind geschlagen.
Sicherheitsbestimmungen wurden kurzerhand ausser Kraft gsetzt, unter dem Motto: "Was nicht passt, das wird passend gemacht"

Das traurige Ergebnis kennen wir.
Tote, Verletzte, Schuldabweisungen, Schuldzuweisungen.

So langsam aber kommt Licht ins Dunkel.
Sauerland, entgegen seiner Lüge von nichts gewusst zu haben, war (laut Panorama, Frontal 21 usw.) ständig auf dem Laufenden gewesen. Er hat alles schleifen lassen, wie einer der Bestechungsgelder erhalten haben könnte.
Glücksritter Schaller hatte von der Stadt Duisburg Narrenfreiheiten bekommen. So bestanden Sicherheitskräfte aus Schülern und gebrächlichen Rentnern. Sparen um Gewinne zu optimieren, nennent sich das, auf Kosten der Sicherheit.
Und die Polizei, sie forderte die Stadt Duisburg auf bis Freitag eine Genehmigung vorzulegen, welche den Sicherheitsstandarts stand hält. Laut Pressekonfrenz vom heutigen tage aber wurde diese Genehmigung erst am Samstag Morgen, dem Tag der Grossveranstaltung, an die Polizei ausgehändigt, vermutlich ohne auf die Sicherheitslücken eingegangen zu sein.

Dieses fahrlässige Unglück von Duisburg, es hätte nicht sein müssen.

Jetzt liegt es an unserer einschlägig bekannten Justiz, ob sie auch hier die Grossen laufen lässt, oder ob sie sich zu unabhängiger Überparteilichkeit durchringen kann.

Einige Politiker aus Duisburg und der Veranstalter Schall haben sich meiner Meinung nach der fahrlässigen Körperverletzung und der fahrlässigen schweren Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht.

Wenn hier nicht hart durchgegriffen wird, (zumal von Seiten der Täter keine Einsicht und Reue kommt) dann geht das haltlose Treiben in den deutschen Amtsstuben ungebremst weiter.

(RS 28.07.2010)

Wer zu begangenem Unrecht schweigt, der fügt ein weiteres Unrecht hinzu!
Das was Du nicht willst das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu!
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Dreigestirn Offline



Beiträge: 69

02.08.2010 09:59
#2 RE: Loveparade 2010 Antworten

30.07.2010

Offener Brief
an den Seelsorger und Pfarrer.
Martin Winterberg – Duisburg,
Email gemeindeamt_sued@kirche-duisburg.de
Telefon: 0203-2951-3-0

der am Samstag, den 31.07.2010 den Trauergottesdienst (ab 11 Uhr) abhalten wird, welcher von der Stadt Duisburg angemeldet worden ist.


30.07.2010
Sehr geehrter Herr Winterberg!

Wie fühlt man sich eigentlich so als Pfarrer, der in den Medien für eine kurze Zeit gross rauskommen darf?

Da meldet die Stadt Duisburg einen medienwirksamen Trauergottestdienst für die 21 Toten (und über 500 Verletzten) an, die bei der Loveparade am letzen Samstag zu Schaden gekommen sind. Eben die Stadt, deren Chef und einige seiner Mitarbeiter die Mit-Verantwortung dafür tragen, dass es zu diesem schrecklichen fahrlässigen Ereignis gekommen ist.

Um was geht es den Politikern eigentlich bei diesem Gottesdienst?

Geht es ihnen um die Opfer, um die trauernden Hinterbliebenen, um die geschockten Mitbürger!

Ich sage NEIN!

Unter Ihrer Regie wollen sich Bundes- Landes- und Kommunalpolitiker medienwirksam in Szene setzen. Bei einer gewichtigen Anzahl von internationalen Opfern, die es unter den Toten gegeben hat, da will man natürlich mit einer gespielten Trauermaske glänzen. Man will der Welt zeigen, "wir" belegen selbst bei dieser Trauerfeier die ersten Plätze in der Kirche mit unseren fetten verlogenen Hinterteilen, und das FUSSVOLK soll sehen wo er bleibt.

Ein Christus, davon bin ich überzeugt, hätte sich keine Kirche mit begrenzten Sitzmöglichkeiten ausgesucht, sondern das freie Feld, wo jeder direkt teilhaben könnte. Er hätte auch gesagt „Die Letzten werden die Ersten sein“ = Die Angehörigen der Opfer in den ersten Reihen, dann die Verletzten mit ihren Angehörigen, dann die trauernden Freunde, und ganz am Ende die Politiker, Geschäftemacher, Prominenz aus Kultur usw.

Sowas wäre ein angemessenes Zeichen von Respekt gegenüber den wirklich Trauernden gewesen.

Sie hingegen fordern lediglich im Morgenmagazin vom heutigen Freitag, dass man noch genug Platz für die Helfer von Feuerwehr, THW, Rotes Kreuz und für die Angehörigen, in der Kirche lassen soll, und der Rest gerne in das Duisburger Fussballstadion kommen darf, oder dort, wo Leinwände aufgestellt sind.

Wie arm ist das denn? - Haben auch Sie nichts begriffen?

Man kann den Eindruck gewinnen, Politik – Justiz – Kirche führen ein Eigenleben, leiden unter Realitätsverlust, wie seit 2000 Jahren schon.

Ein aufrichtiger ehrlicher und unbestechlicher Pfarrer würde sich für einen politisch beantragten und gewollten Trauer-Gottesdienst jedenfalls nicht hergeben!

Ich fürchte aber, bei all den kirchlich sexuellen Missbrauchsskandalen, da wird es Ihnen auf eine Ignoranz mehr oder weniger auch nicht mehr ankommen. (?)

Packen Sie Ihr Bündel zusammen und trauern Sie dort wo Platz für alle Menschen ist!

Menschenrechtler – Roland Schmidt,
hirzenhain63697@yahoo.de

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Dreigestirn Offline



Beiträge: 69

02.08.2010 10:00
#3 RE: Loveparade 2010 Antworten

31.07.2010

Sehr geehrter Herr Schmidt,

ist es Trauer, die sie zu den Worten Ihres offenen Briefes auf den Seiten von "Menschrechten" bewegt haben, der durch Facebook geistert?
http://menschenrecht.foren-city.de/topic...g-duisburg.html

Ich möchte Sie zu einer Reflektion Ihrer Worte bewegen, die ich Ihnen begründen werde.

Ich war über 16 Jahre lang allein erziehende Mutter in Duisburg Neuenkamp. Meine Kinder waren, was man "nicht einfach" nennen könnte. Mein Ältester war in der Konfirmandengruppe von Pfr. Winterberg. Auch der Jüngste folgte einige Jahre später. Noch während er dort war, begann mir mein Kind zu entgleiten. Er lief oft tagelang von zuhause weg, kam in falsche Kreise und begann, Drogen zu nehmen. Ich hatte niemanden, der sich um uns sorgte, mir Halt oder Zuspruch gab und ich fühlte mich endlos allein gelassen von Ämtern, Schulen, Stellen, die mir eigentlich beistehen sollten.

In dieser Zeit war es Pfr. Winterberg, der einfach hin und wieder unangemeldet auf einen Kaffee und ein langes Gespräch vorbei kam, um sich nach meinem und dem Befinden meiner Kinder zu erkundigen. Ich war nie wohlhabend, also kann das der Grund nicht sein. Ich war damals die Unterschicht, eine arbeitslose, allein erziehende Mutter, die sich fühlte, als wäre sie in ihrem Leben komplett gescheitert. Ohne diese Gespräche hätte ich nie gespürt, wieviel Kraft ich habe. Ich habe in den Jahren meine Kinder zurück auf den richtigen Weg geführt, einen grandiosen Job bekommen und mein Jüngster ist weit weg von seiner Straßenvergangenheit und den Drogen. Er ist inzwischen ein wundervoller junger Mann, der seinen Weg machen wird.

Es ist einfach zu urteilen über einen Menschen. Es ist so, dass die Kirche nicht genug Plätze hat. Es wäre nicht okay, unsere Staatsvertreter auf einen Acker zu verbringen und die Planung des Gottesdienstes ist nicht auf Pfr. Winterbergs Mist gewachsen, sondern war seit Tagen bekannt. Die Art, wie seit dem Unglück diskutiert wird, hat mit "Menschenrechten" nichts mehr zu tun. Auch wenn man meint, hier würde etwas falsch behandelt, geht immer von beiden Seiten aus.

Ich trauere um die Opfer. Ich trauere um dies wunderschöne Event, dass lange Jahre vielen jungen Menschen so viel Freude gegeben hat. Aber ich finde es unerträglich, dass Menschen unter dem Deckmäntelchen "Trauer" jede Relation verloren zu haben scheinen. Ich schäme mich für Ihren offenen Brief, weil er weit davon entfernt ist, was Menschen wie ich empfinden. Sie kennen wahrscheinlich Herrn Winterberg nur aus einem Medienbeitrag. Hinterfragen sie ihre Aktionen bitte kritisch, denn es zeigt nicht die seelsorgerische Arbeit und den Umfang der Dinge, die Herr Winterberg für viele Duisburger erübrigt.

Wer Menschenrechte anmahnt, muss sie auch selbst befolgen.

Mit freundlichen Grüßen
Claudia S.

Antwort:

Zu den Menschenrechten gehört es u.a., dass man begangenes Unrecht benennt und dieses nicht für gut heisst.

Vor 2000 Jahren wurde einer ans Kreuz genagelt und zu einem Gott verhöhnt, der gewisse Leute als "scheinheilige Pharisäer" und "heuchlerische Schriftgelehrte" bezeichnete.

Das Sie zu den wenigen Menschen gehören, die von der Kirche ihren Nutzen gezogen haben freut mich.
Auch ich habe zu einem Pastor und einer Dekanin ein recht gutes Verhältnis. Hinter vorgehaltnener Hand geben sie mir Recht, das die Organisation Kirche verlogen und heuchlerisch sei, und dem schnöden mammon näher sei, als einen Gott, den man nicht einmal beschreiben könne.

Die "Trauerveranstaltung" hat eindeutig bewiesen, die Menschen haben sich von diesem heuchlerischen Polit-Event distanziert.
Bravo für so viel Rückrad, sag ich nur!

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Dreigestirn Offline



Beiträge: 69

02.08.2010 10:01
#4 RE: Loveparade 2010 Antworten

31.07.2010

Gratulation zu Ihrem offenen Brief, den Link habe ich bei Facebook gefunden, auch dort sehr viel Zustimmung!
Micky

www.vanwolfen.de

Antwort:

Schönen Dank.
Die Resonanz heute hat gezeigt, nur wenige wollten gemeinsam mit den parteifreunden des OB Sauerland, Merkel und Wulff trauern.

Die Menschen spüren, das sie nur benutzt werden, und vieles Heuchelei ist.

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